Dr. Norbert Fischer berichtet über seine neuesten Forschungen zur Geschichte und Kultur der Elbmarsch. Mehrere Monate hat Prof. Dr. Norbert Fischer die Geschichte der Elbmarsch zwischen Seevetal und Ilmenauniederung erforscht. In Bibliotheken, Archiven, in Gesprächen und über viele unterschiedliche Quellen ist er den kulturellen und geschichtlichen Spuren der Region nachgegangen. Bislang gab es wenig zusammenhängende Forschungen zu dieser Region. Das Forschungsprojekt diente dazu, diese Lücken zu schließen und ein klareres Bild des Lebens in der hiesigen Marsch zu zeichnen. Es geht um Deichbauten, um Deichbrüche, um die landwirtschaftliche Nutzung der Marsch und vieles mehr. Bis ins hohe Mittelalter gab es keine Deiche oder Schleusen und die Gezeiten traten ungehindert in das Land ein und aus. Gewohnt wurde auf sogenannten Wurten oder erhöhten Flussrändern. Erst der Bau von Deichen und Schleusen machte die durchgehende landwirtschaftliche Nutzung möglich. Prachtvolle Bauernhäuser zeugen davon, wie sich die Elbmarschen zu einer Wohlstandsregion entwickelten. Durch immer fortschrittlichere Wasserbautechnik – u. a. geschlossene und höhere Deichlinien, künstliche Entwässerung durch Schöpfwerke – wurde das Leben hinter den Deichen in der Neuzeit immer sicherer. Dennoch richteten Sturmfluten und Überschwemmungen zeitweilig verheerende Schäden an – zuletzt im Februar 1962. Ein greifbares Ergebnis der Forschungen sind die in der Elbmarsch entstandenen "Museumsinseln", die vor Ort kulturelle und geschichtliche Besonderheiten erläutern. Der Eintritt beträgt 3 € für Erwachsene, Kinder bis 18 Jahren und Mitglieder des Heimat- und Museumvereins haben freien Eintritt.   Das Forschungsprojekt des Museums im Marstall ist Teil eines LEADER-Projektes der Achtern-Elbe-Diek-Region . Gefördert wird das Projekt, dem noch eine Publikation folgen wird durch Mittel der Europäischen Union/ELER, durch die VGH-Stiftung unf die Sparkasse Harburg-Buxtehude.