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Deichbau und Deichlinien

Leben mit dem Wasser

Der Deichbau in der durch den Wechsel von Ebbe und Flut geprägten Marsch ging seit dem hohen Mittelalter schrittweise voran.

 

Um im Marschenland leben zu können, baute man die Häuser zunächst auf erhöhten Flussrändern und auf Erdhügeln, sogenannte Wurten. Nur dort blieb das Land in der Regel trocken und es konnte saisonal gewirtschaftet werden. Um zusätzliches Land für die Landwirtschaft zu gewinnen, musste dieses eingedeicht werden.

 

Karte der Marschvogtei, 1786.

Der Deichbau wurde durch die Flussläufe von Seeve, Luhe und Ilmenau bestimmt. Einen durchgehenden Schutz gab es bis ins 20. Jahrhundert nicht, die Mündungen der Flüsse blieben offen für die Gezeiten.

Zunächst wurden kammerartige Bereiche eingedeicht, das heißt mit Schutzdeichen gegenüber Elbe, den Nebenflüssen bzw. der höhergelegenen Geest versehen. Diese Deiche waren nach heutigem Verständnis relativ niedrig und schützten die entstandenen Feldflure nicht vor hochauflaufenden Fluten bzw. Sturmfluten. Später wurden die einzelnen eingedeichten Fluren schrittweise zu größeren Einheiten zusammengefasst.

Zu den frühen Eindeichungen zählten in der Winsener Marsch das Hörstener Feld und das südlich von Drage und Drennhausen gelegene Elbfeld, zu dem der bis heute in der Landschaft sichtbare Drennhäuser Hinterdeich gehört.

 

Eindeichungen der Marschvogtei und Vogtei Neuland, 19. Jahrhundert.

Zwischen Luhe, Seeve und Ashäuser Mühlenbach wurde das Gebiet der Vogtei Neuland zwischen dem frühen 14. und frühen 17. Jahrhundert schrittweise eingedeicht, umschlossen von Elb- und Achterdeich.

Material für den Deichbau

 

Für den Bau von Deichen wurde hauptsächlich Kleierde genommen. Kleierde ist entwässerter Schlick, der bei Überschwemmungen auf den Feldern zurückbleibt. Die fast lehmartige Kleierde bindet sehr gut, ist aber auch sehr fruchtbar. 

Dies stellte ein Problem dar, als man wertvolle Marschenflächen für den Deichbau opfern musste. Insofern versuchte man, dieses Baumaterial außendeichs aus nicht bewirtschafteten Gebieten zu gewinnen. Diese Flächen schlickten dann durch Überschwemmungen später wieder zu. Erfolgte die Entnahme binnendeichs, so sind die Stellen heute häufig als Wasserflächen zu erkennen. Kleiboden diente auch dem Brennen von Ziegeln für den Gebäudebau, in der Elbmarsch gab es vor allem im 19. Jahrhundert viele Ziegeleien.

Gut zu wissen:

In Laßrönne liegt der Deichpflegeplatz des Artlenburger Deichverbandes. Hier wird im Sommer Grasschnitt vom Deich gelagert und kompostiert, im Winter angeschwemmtes Treibsel – also Schilf, Gehölz oder Müll – gesammelt und recycelt. 

Auf dem Gebiet dahinter  lagern Kleierde und Sand für den Deichbau.

Daneben hat der Wanderschäfer des Deichverbandes einen Stellplatz. Dort versorgt er z. B. kranke Tiere oder seine Hunde. 

Die fünf Museumsinseln

An fünf Orten in der Elbmarsch sind (ab Mai 2023) “Museumsinseln” – kleine Außenstellen des Museums im Marstall – installiert. An den dortigen Infotafeln erfahren sie Wissenswertes zur Geschichte und Kultur der Elbmarsch. Das Leben an und mit dem Wasser ist dabei ein zentrales Thema. 

Die einzelnen Standorte können Sie unten anwählen.

Thematische Gliederung

Was ist das Besondere an der Region der Elbmarsch? Die Elbe und ihre Nebenflüsse prägen seit jeher das Leben und die Kultur der Marschenregion zwischen Seevetal und Bardowick. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten – thematisch geordnet – über geschichtliche Hintergründe, über Charakteristika dieser Region und vieles mehr… 

25 Entdeckerorte

Die 25 Entdeckerorte der Diekkultur, die in der Elbmarsch aufgestellt sind, informieren Sie vor Ort über regionale Besonderheiten. Wie die Museumsinseln dienen Sie Ihnen dazu, die Elbmarsch besser kennen zu lernen und zu verstehen.

Über den Link werden Sie weitergeleitet zur Seite “Diekkultur”, die unabhängig vom Museum geführt wird.

Die fünf Museumsinseln

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