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Viehzucht in der Marsch

Ursprünglich besaß die Viehzucht in dieser Gegend nur einen geringen Stellenwert: sie galt eher der praktischen Nutzung. Pferd und Rind waren für die Feldbestellung und für Fuhrwerke notwendig. Schweine wurden für die direkte Versorgung der Bewohner mit Fleisch gehalten. Schafe gab es nur wenige.

Kühe

Das 19. Jahrhundert brachte viele Veränderungen – auch für die Viehzucht. 1876 wurde der „Viehzuchtverein Artlenburger Elbmarsch und Umgebung“ gegründet. Die Milchleistung der Kühe wurde durch Zucht deutlich verbessert. Die Nachfrage und die Preise für Milch, Butter und Fleisch stiegen und damit auch die Anzahl der Kühe. Seit 1897 veranstaltete die „Lüneburger Herdbuchgesellschaft“ Auktionen auf dem Schlossplatz in Winsen. 1912 wurde die Winsener Viehhalle erbaut, wo bis in die 1970er Jahre große Auktionen überregional erfolgreich waren.

In der Viehauktionshalle in Winsen fanden regelmäßige Auktionen statt, um 1960. (Museum im Marstall)
Der Verkauf von Zuchtpferden war ein erträglicher Nebenerwerb für die Marschbauern. Alwine Riege mit Zuchtpferden, 1952 (B. Riege)

Pferde

Pferde brauchte man vor allem als Zugtiere für den Pflug und die Wagen. Vier bis sechs Pferde waren zum Pflügen des schweren Bodens nötig. 1753 wurde in Celle das „Niedersächsische Landgestüt“ gegründet und in der Folgezeit auch in der Elbmarsch Deckstationen eingerichtet. Damit begann eine systematische Pferdezucht und ein einträgliches Geschäft entstand. Die Anzahl der Tiere stieg im gesamten Lüneburger Raum von 1813 bis 1900 von 20.000 auf 50.000. Eine große Nachfrage für Tiere gab es immer in den großen Städten und beim Militär.

Geflügel 

Im 19. Jahrhundert kam ganz neu die vermehrte Geflügelzucht hinzu. Die Neuzüchtung des schweren weißen „Winsener Masthuhns“ brachte einen neuen Wirtschaftszweig hervor. Das blaufüßige Huhn wurde besonders durch die Zucht von Heinrich Lüneburg aus Tönnhausen bekannt. Das Tier diente der Gewinnung von Wintermastküken. Die Küken schlüpften im Herbst und im Winter, nahmen schnell an Fleisch und Fett zu und waren früh schlachtreif. Die Kükenaufzucht und -mast entwickelte sich zu einem guten Verdienstzweig für Häuslinge und Abbauern, also Kleinstbauern mit wenig Land, die damit die Winterzeit überbrücken
konnten. Daneben gab es natürlich überall Haushühner und Enten in geringerer Zahl.

Das Winsener Masthuhn - Ausschnitt einer Postkarte, um 1910.

Gut zu wissen!

Wieso wurden die Wintermastküken auch „Stubenküken“ genannt?

a) weil sie vom sogenannten Stubenhuhn abstammen.
b) weil sie als Haustiere in die Stuben, die Wohnzimmer, der reichen Leute verkauft wurden.
c) weil sie in den Stuben der Bauern gemästet wurden.


Richtig ist: c) Die Stubenküken wurden in den Wintermonaten in den Stuben der Bauern ausgebrütet und gemästet. Da die Häuser einen gemeinsamen Raum für Tiere und Menschen hatten, liefen die Küken sozusagen im Wohnzimmer, in den Stuben, herum.

Die fünf Museumsinseln

An fünf Orten in der Elbmarsch sind (ab Mai 2023) “Museumsinseln” – kleine Außenstellen des Museums im Marstall – installiert. An den dortigen Infotafeln erfahren sie Wissenswertes zur Geschichte und Kultur der Elbmarsch. Das Leben an und mit dem Wasser ist dabei ein zentrales Thema. 

Die einzelnen Standorte können Sie unten anwählen.

Thematische Gliederung

Was ist das Besondere an der Region der Elbmarsch? Die Elbe und ihre Nebenflüsse prägen seit jeher das Leben und die Kultur der Marschenregion zwischen Seevetal und Bardowick. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten – thematisch geordnet – über geschichtliche Hintergründe, über Charakteristika dieser Region und vieles mehr… 

25 Entdeckerorte

Die 25 Entdeckerorte der Diekkultur, die in der Elbmarsch aufgestellt sind, informieren Sie vor Ort über regionale Besonderheiten. Wie die Museumsinseln dienen Sie Ihnen dazu, die Elbmarsch besser kennen zu lernen und zu verstehen.

Über den Link werden Sie weitergeleitet zur Seite “Diekkultur”, die unabhängig vom Museum geführt wird.

Die fünf Museumsinseln

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