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Wohnen in der Elbmarsch

Bauen auf Wurten

Die Entstehungsgeschichte der Winsener Elbmarsch hängt unmittelbar mit der Elbe zusammen, die in ihrem Urstromtal (bis an die Heide heran) über Jahrtausende immer wieder Sedimente ablagerte.
An einigen Stellen wie in Drage, Bütlingen oder entlang der Luhe entstanden höhergelegene Sandbänke, auf denen früh gesiedelt wurde. Die Bewohner erkannten den Vorteil dieser erhöhten Bauweisen und bauten dort, wo es flacher war, künstliche Wurten (Warften). Vermutlich im 13./14. Jahrhundert wurde die Siedlungstätigkeit intensiviert, um die große Fruchtbarkeit der Marschböden verstärkt nutzen zu können. Bei den in dieser Zeit gebauten Bauernhäusern handelte es sich um Fachwerkhäuser, deren tragende Ständer eingegraben waren (Pfostenhäuser). Ab 1350/1400 wurde diese Bauweise durch den Fachwerkschwellenbau mit auf Felsen liegenden Schwellen ersetzt. Die Fachwerkhäuser der Elbmarsch unterscheiden sich nicht wesentlich von denen der Lüneburger Heide. Ein schematischer Grundriss verdeutlicht die Anordnung von Viehstall und Wohnen.

Haus auf einer Wurt, Stöckte.
Dieses Hallenhaus aus Schätzendorf zeigt die typische Bauweise der norddeutschen Bauernhäuser. Der große „Hallenbereich“ diente als Arbeits- und Wohnbereich sowie als Stall für die Tiere. (Rolf Wiese)

Häuser aufschrauben

Als sich in späteren Jahrhunderten die Wasserstände der Elbe deutlich erhöhten, gab es zwei Möglichkeiten darauf zu reagieren. Neben Abbruch und Neubau auf einer erhöhten Wurt gab es die Möglichkeit, die Fachwerkhäuser hochzuschrauben. Dabei wurde das gesamte Haus mit Hilfe großer Holzspindeln um bis zu 50/60 cm angehoben und auf ein erhöhtes Fundament wieder draufgesetzt. Diese Arbeiten wurden durch Spezialfirmen durchgeführt.

Gut zu wissen:

Woher kommt der Begriff: „steinreich sein“?

Nur wer Geld hatte, konnte es sich leisten, sein Haus aus Stein zu bauen. Üblich waren eher Fachwerkhäuser mit einer Fachwerk-Füllung aus Stöckern und einem Lehm-/Strohgemisch. Die Bauweise mit Ziegeln kam erst um 1860/70 auf.

In der Zeit um 1860/70 begann eine neue Zeit in den Marschdörfern. Die Bauweise mit Ziegelsteinen (Massivbauweise) ersetzte den Fachwerkbau. Mit dem neuen Material entstanden zweigeschossige Bauernhäuser, zum Deich und den Straßen ausgerichtet. An den Fronten zeigten die Erbauer ihre Wirtschaftskraft. Vielfältige vorgesetzte Putzelemente aus Zement verschönerten die Ziegelfassaden. Hier wie auch in den gegenüberliegenden Vierlanden zeigten die Marschbauern ihren Wohlstand auch durch intarsierte Möbel, Türen, Wandvertäfelungen etc. Eine Reihe dieser aufwändig gestalteten Bauern- und Wohnhäuser der Jahrhundertwende befinden sich u. a. heute noch in Fliegenberg.

Diese sehr aufwändigen Arbeiten an der Frontseite des Hauses zeigen den Wohlstand der Marschbauern. Viele der Verzierungen wurden in der Zementwarenfabrik Schneefuss in Stöckte hergestellt. (Foto: Rolf Wiese)

Die fünf Museumsinseln

An fünf Orten in der Elbmarsch sind (ab Mai 2023) “Museumsinseln” – kleine Außenstellen des Museums im Marstall – installiert. An den dortigen Infotafeln erfahren sie Wissenswertes zur Geschichte und Kultur der Elbmarsch. Das Leben an und mit dem Wasser ist dabei ein zentrales Thema. 

Die einzelnen Standorte können Sie unten anwählen.

Thematische Gliederung

Was ist das Besondere an der Region der Elbmarsch? Die Elbe und ihre Nebenflüsse prägen seit jeher das Leben und die Kultur der Marschenregion zwischen Seevetal und Bardowick. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten – thematisch geordnet – über geschichtliche Hintergründe, über Charakteristika dieser Region und vieles mehr… 

25 Entdeckerorte

Die 25 Entdeckerorte der Diekkultur, die in der Elbmarsch aufgestellt sind, informieren Sie vor Ort über regionale Besonderheiten. Wie die Museumsinseln dienen Sie Ihnen dazu, die Elbmarsch besser kennen zu lernen und zu verstehen.

Über den Link werden Sie weitergeleitet zur Seite “Diekkultur”, die unabhängig vom Museum geführt wird.

Die fünf Museumsinseln

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