Entwässerung des Landes

Die „Archimedische Schnecke“

Dort, wo der normale Ablauf des Wassers durch Gräben und Siele nicht mehr ausreichte, musste der Ablauf technisch unterstützt werden. Dies galt besonders für Bereiche, die so niedrig lagen, dass die natürliche Entwässerung generell nicht funktionierte.

Das Wasser musste in einen höher gelegenen Bereich gebracht werden, aus dem es dann gezielt in einen Graben abfließen konnte. Eine Innovation in diesem Bereich der Entwässerungstechnik bedeutete die Einführung der Archimedischen Schnecke in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Diese Wasserschnecke beförderte durch eine hölzerne Schraube im umschlossenen Kasten Wasser auf ein höheres Niveau.

Entwässerung durch Mühlen

„Mühlenpott“ ist die Bezeichnung für den früheren Standort einer Schöpfmühle in unmittelbarer Nähe. Die Mühle trieb eine Archimedische Schnecke an, die das Wasser in einen höher gelegenen Bereich förderte, den sogenannten Pott oder Polder, aus dem es besser abfließen konnte. Sie diente um 1875 der zusätzlichen Entwässerung in diesem Gebiet.

Zeichnung einer Archimedischen Schnecke. (Chambers’ Encyclopedia, 1875).

In der Dorfchronik Tönnhausen heißt es über eine solche Archimedische Schnecke: „Halbhöfner Nicolaus Rulfs ließ sich zum Koppeltrockenschöpfen eine Wasserschnecke bauen und malte mit dieser Schnecke = Snick seine eingedeichten Koppeln in kürzester Zeit trocken.“

Das Schöpfwerk Laßrönne, 1895. Dieses wurde 2001 durch ein neues Schöpfwerk ersetzt. (Dorfchronik Oldershausen)

Schöpfwerke

Seit dem späten 19. Jahrhundert entstanden Schöpfwerke. Die modernen Schöpfwerke sind ein Produkt des Industriezeitalters: Das erste dampfgetriebene Schöpfwerk entstand 1873/74 in Hoopte, weitere wurden 1880/82 im Harburger Neuland in Fünfhausen (heute Hamburg) und 1888 in Laßrönne (Ilmenaukanal) erbaut bzw. fertiggestellt.

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Der Wasserverband der Ilmenauniederung ist für den Unterhalt der Gewässer im Binnenland verantwortlich.
Wie viele Kilometer Graben muss der Wasserverband der Ilmenauniederung pflegen?
a) 500 km
b) 1.000 km
c) 3.000 km

 

Richtig ist: b) 1.038,4 km Gewässer. Dazu kommen u. a. noch 15 Schöpfwerke und 5 Deichsiele.

Die fünf Museumsinseln

An fünf Orten in der Elbmarsch sind (ab Mai 2023) „Museumsinseln“ – kleine Außenstellen des Museums im Marstall – installiert. An den dortigen Infotafeln erfahren sie Wissenswertes zur Geschichte und Kultur der Elbmarsch. Das Leben an und mit dem Wasser ist dabei ein zentrales Thema. 

Die einzelnen Standorte können Sie unten anwählen.

Thematische Gliederung

Was ist das Besondere an der Region der Elbmarsch? Die Elbe und ihre Nebenflüsse prägen seit jeher das Leben und die Kultur der Marschenregion zwischen Seevetal und Bardowick. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten – thematisch geordnet – über geschichtliche Hintergründe, über Charakteristika dieser Region und vieles mehr… 

25 Entdeckerorte

Die 25 Entdeckerorte der Diekkultur, die in der Elbmarsch aufgestellt sind, informieren Sie vor Ort über regionale Besonderheiten. Wie die Museumsinseln dienen Sie Ihnen dazu, die Elbmarsch besser kennen zu lernen und zu verstehen.

Über den Link werden Sie weitergeleitet zur Seite „Diekkultur“, die unabhängig vom Museum geführt wird.

Die fünf Museumsinseln

Museumsinsel Mühlenpott

Am sogenannten „Mühlenpott“ am Drager Weg befinden Sie sich inmitten der Marsch, am Drennhäuser Hinterdeich. Hier geht es im Schwerpunkt um das Thema der Entwässerung

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Museumsinsel Laßrönne

Die Museumsinsel Laßrönne thematisiert im Schwerpunkt das Thema Deich. Sie liegt direkt am Elberadweg und gibt Ihnen spannende Informationen zum Deichbau und zur Deichunterhaltung. Während

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