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Warentransport auf der Ilmenau

Schifffahrt auf der Ilmenau

Nachdem sich der Gemüseanbau in Bardowick etabliert hatte, brachten Schiffe die „Gartengewächse“ über Ilmenau und Elbe in den Hamburger Hafen. 1791 wurde vom Amt Winsen die Bardowicker Schiffergerechtigkeit neu geregelt. Acht Schiffe fuhren zu der Zeit in Bardowick, die von sechs Schiffern betrieben wurden. Im „Schiffer- Regulativ“ ist festgehalten, dass alle verpflichtet waren, von Juni bis November zu festgelegten Zeiten das Bardowicker Gemüse zu fahren. Mitte des 19. Jahrhunderts brachte die Eisenbahn als neues und schnelleres Transportmittel große Umstrukturierungen. Dennoch fuhren bis in die 1960er Jahre Gemüsekähne über Ilmenau und Elbe nach Hamburg.

An der Ilmenau, um 1920. (Gildehaus Bardowick)

Treideln

Flussabwärts Richtung Elbe ließen sich die Schiffe mit der Strömung gut fahren. Die Ewer oder die leichteren sogenannten „Snider“ besaßen auch Segel, die allerdings im Bereich der stark mäandrierenden Ilmenau kaum nutzbar waren. So wurden flussaufwärts „Lientreggers“, Leinenzieher, angeheuert, die die Schiffe vom Land aus den Fluss hinaufzogen. Dafür gingen sie auf dem sogenannten Treidelweg nah am Ufer entlang. Bei Tönnhausen warteten die ersten Tregger auf Schiffe. Bis Horburg reichten zwei bis drei Mann aus, um ein Schiff zu ziehen. Ab hier waren wegen der größeren Steigung doppelt so viele Männer erforderlich. Als die Ilmenau 1888 kanalisiert wurde, übernahmen Pferdegespanne das Treideln. Ab 1925 wurden die Ilmenau-Schiffe motorisiert, nun wurden auch die Pferde nicht mehr benötigt.

Der Ewer

Der Ewer war jahrhundertelang das gängige Transportschiff auf der Ilmenau. Dank seines Plattbodens besaß er einen Tiefgang von nur 75 cm, konnte dabei aber durchschnittlich 20 Tonnen Fracht transportieren. „De Sulte“, ein originalgetreu in  Klinkerbauweise nachgebauter Salzewer, liegt im Hafen von Lüneburg und wird vom Deutschen Salzmuseum unterhalten.

Mit Pferden wurde erst nach Kanalisierung der Ilmenau 1888 getreidelt. Zeichnung von Herbert Werner. (Privatbesitz)
Hugo Friedrich Hartmann: Treidelpferde - Studie, um 1900. Öl auf Leinwand (AKM Unterlüß)
Ein Ausflugsschiff und ein Ewer ohne Segel auf der Elbe. Die Ilmenau-Ewer sind gut an ihren langen Masten zu erkennen. Postkarte, um 1910. (Museum im Marstall)

In der Nähe

Der Treidelweg entlang der Ilmenau ist auch heute noch gut erkennbar und wird gerne als Rad- und Wanderweg genutzt.

Die fünf Museumsinseln

An fünf Orten in der Elbmarsch sind (ab Mai 2023) “Museumsinseln” – kleine Außenstellen des Museums im Marstall – installiert. An den dortigen Infotafeln erfahren sie Wissenswertes zur Geschichte und Kultur der Elbmarsch. Das Leben an und mit dem Wasser ist dabei ein zentrales Thema. 

Die einzelnen Standorte können Sie unten anwählen.

Thematische Gliederung

Was ist das Besondere an der Region der Elbmarsch? Die Elbe und ihre Nebenflüsse prägen seit jeher das Leben und die Kultur der Marschenregion zwischen Seevetal und Bardowick. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten – thematisch geordnet – über geschichtliche Hintergründe, über Charakteristika dieser Region und vieles mehr… 

25 Entdeckerorte

Die 25 Entdeckerorte der Diekkultur, die in der Elbmarsch aufgestellt sind, informieren Sie vor Ort über regionale Besonderheiten. Wie die Museumsinseln dienen Sie Ihnen dazu, die Elbmarsch besser kennen zu lernen und zu verstehen.

Über den Link werden Sie weitergeleitet zur Seite “Diekkultur”, die unabhängig vom Museum geführt wird.

Die fünf Museumsinseln

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