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Bracks – von Seen, die keine sind

Folgen von Deichbrüchen

Bei Bracks, auch als Kolke oder Wehlen bekannt, handelt es sich um Ausstrudelungslöcher, die nach Deichbrüchen entstehen. Dabei wühlt sich das Wasser mit großer Gewalt in den meist aufgeweichten Boden und kolkt ihn metertief aus. Je nach Schwere des Deichbruchs entstehen mehr oder weniger große Wasserlöcher. Sie sind in der Regel schwer zu füllen und in vielen Fällen bis heute in der Landschaft sichtbar.

Diese Karte von 1569 zeigt auf stilisierte Art und Weise die Folgen von Deichbrüchen im Gebiet der Vogtei Neuland. (NLA Ha Kartensammlung Nr. 30/9 m. Ausschnitt)

Historische Karten zeigen an den Deichen der Elbmarsch zahlreiche Ausstrudelungslöcher. Am alten Elbdeich zwischen Laßrönne und Drage sind größere Kolke bis heute erhalten geblieben. Die tiefen Wasserlöcher aufzufüllen war meist zu aufwändig, so dass eine neue Deichlinie am Rand des Bracks gezogen wurde. An der Seeve gibt es heute noch zehn Bracks am Achterdeich und zwei Bracks am Herrendeich. Heute sind es Biotope mit Säumen aus Röhricht und Schwarzerlen sowie weiterem reichen Bestand an Flora und Fauna. Sie werden auch als Fischgewässer oder Badeseen genutzt.

Ausschnitt einer Landkarte der Marschvogtei aus dem 19. Jahrhundert. (NLA Ha Kartensammlung Nr. 250k/35k Amtsvogtei Masch A 19. Jh. - Ausschnitt Laßrönne)

„Der Geograf Richard Linde beschrieb die Bildung von Ausstrudelungslöchern nach Deichbrüchen in seinem 1908 erschienenen Buch „Die Niederelbe“ wie folgt: „Es bildet sich ein schnell wachsendes Flutloch, das die Deichkappe zum Einsturz bringt. Das ist die Kappstürzung. Durch die wachsende Lücke strudeln die Wasser hinab und wühlen ein Wirbelloch am inneren Rande. Jenseits des entstandenen tiefen Kolkes wird ein Priel in dem weichen Boden des Binnendeichlandes ausgefurcht, während die Wassermassen in immer breiterem Zuge die Deichlücke ausnagen und das Binnenland in kurzer Zeit erfüllen. Aber der ganze Jammer entwickelt sich erst bei beginnender Ebbe. Dann fluten die eingedrungenen Wassermassen erst langsam, dann mit immer wachsender Gewalt zurück, fegen, was an Erdmaterial etwa in der Deichlücke noch vorhanden war, im Nu fort, kolken nun auch im Außendeich ein Strudelloch aus.“

Weg zum Brack am Alten Deich

Direkt neben der Laßrönner Museumsinsel befindet sich ein alter Deich. Wenn Sie dem Pfad auf der Deichkrone folgen, kommen Sie zu zwei Bracks, die dort vor mehr als 150 Jahren entstanden sind. Heute sehen sie aus wie natürliche Seen, um die sich der Deich windet.

Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen

Die fünf Museumsinseln

An fünf Orten in der Elbmarsch sind (ab Mai 2023) “Museumsinseln” – kleine Außenstellen des Museums im Marstall – installiert. An den dortigen Infotafeln erfahren sie Wissenswertes zur Geschichte und Kultur der Elbmarsch. Das Leben an und mit dem Wasser ist dabei ein zentrales Thema. 

Die einzelnen Standorte können Sie unten anwählen.

Thematische Gliederung

Was ist das Besondere an der Region der Elbmarsch? Die Elbe und ihre Nebenflüsse prägen seit jeher das Leben und die Kultur der Marschenregion zwischen Seevetal und Bardowick. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten – thematisch geordnet – über geschichtliche Hintergründe, über Charakteristika dieser Region und vieles mehr… 

25 Entdeckerorte

Die 25 Entdeckerorte der Diekkultur, die in der Elbmarsch aufgestellt sind, informieren Sie vor Ort über regionale Besonderheiten. Wie die Museumsinseln dienen Sie Ihnen dazu, die Elbmarsch besser kennen zu lernen und zu verstehen.

Über den Link werden Sie weitergeleitet zur Seite “Diekkultur”, die unabhängig vom Museum geführt wird.

Die fünf Museumsinseln

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