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Deichunterhaltung und Deichverbände

Deichverbände

Die Errichtung eines Deiches und dessen Unterhaltung lag grundsätzlich in der Verantwortung der anliegenden Landbesitzer. Diese schlossen sich zu Deichverbänden zusammen. Im Raum der Winsener Elbmarsch gibt es heute drei Deichverbände: Der Harburger Deichverband ist für das Marschgebiet elbabwärts der Seeve zuständig, der Deich- und Wasserverband Vogtei Neuland für das Gebiet zwischen Seeve und Ilmenau-Mündung bzw. Luhe, der Artlenburger Deichverband für die Marsch elbaufwärts der Ilmenau-Mündung.

Karte der Marschvogtei, 1786.

Frühe Deichverbände – „Wer nicht will deichen, der muss weichen!“

Diese Verbände gehen mit ihrer schriftlichen und vom Staat genehmigten Satzung auf die Zeit seit dem 19. Jahrhundert zurück. Aber auch schon zuvor hatten sich die Deichpflichtigen (historische „Interessenten“ = anliegende Landbesitzer) zusammengeschlossen. Jeder, der in der Marsch siedelte und wirtschaftete, musste ein Stück Deich anteilig zu seinem Besitz unterhalten. Diese „Interessenten“ organisierten sich zunächst in eher losen, auf mündlich überliefertem Recht beruhenden Verbänden. Sie waren zu Beginn noch sehr klein. Zu ihren Aufgaben gehörten die regelmäßige Prüfung des Zustandes (Deichschau) und die Behebung von Deichschäden, zum Beispiel nach Sturmfluten. Einer ihrer Grundsätze lautete: „Wer nicht will deichen, der muss weichen!“ – wer sich also dem Deichbau wiedersetzte oder nicht in der Lage war, seinen Anteil Deich zu unterhalten, musste sein Land aufgeben. Wer nachlässig war, wurde nach den Deichschauen mit besonders geregelten Deichstrafen belegt – diese reichten von Natural- und Geldstrafen bis zum Entzug des Besitzes. Die ersten bekannten, für die hiesigen Marschen gültigen Deichordnungen stammen aus den Jahren 1564 und 1664. Verstärkt griff die Obrigkeit ab dem 17. Jahrhundert in das Deichwesen ein, zum Beispiel durch staatliche Wasserbaubeamte.

Eindeichungen der Marschvogtei und Vogtei Neuland, 19. Jahrhundert.

Zwischen Luhe, Seeve und Ashäuser Mühlenbach wurde das Gebiet der Vogtei Neuland zwischen dem frühen 14. und frühen 17. Jahrhundert schrittweise eingedeicht, umschlossen von Elb- und Achterdeich.

Material für den Deichbau

 

Für den Bau von Deichen wurde hauptsächlich Kleierde genommen. Kleierde ist entwässerter Schlick, der bei Überschwemmungen auf den Feldern zurückbleibt. Die fast lehmartige Kleierde bindet sehr gut, ist aber auch sehr fruchtbar. 

Dies stellte ein Problem dar, als man wertvolle Marschenflächen für den Deichbau opfern musste. Insofern versuchte man, dieses Baumaterial außendeichs aus nicht bewirtschafteten Gebieten zu gewinnen. Diese Flächen schlickten dann durch Überschwemmungen später wieder zu. Erfolgte die Entnahme binnendeichs, so sind die Stellen heute häufig als Wasserflächen zu erkennen. Kleiboden diente auch dem Brennen von Ziegeln für den Gebäudebau, in der Elbmarsch gab es vor allem im 19. Jahrhundert viele Ziegeleien.

Gut zu wissen:

In Laßrönne liegt der Deichpflegeplatz des Artlenburger Deichverbandes. Hier wird im Sommer Grasschnitt vom Deich gelagert und kompostiert, im Winter angeschwemmtes Treibsel – also Schilf, Gehölz oder Müll – gesammelt und recycelt. 

Auf dem Gebiet dahinter  lagern Kleierde und Sand für den Deichbau.

Daneben hat der Wanderschäfer des Deichverbandes einen Stellplatz. Dort versorgt er z. B. kranke Tiere oder seine Hunde. 

Die fünf Museumsinseln

An fünf Orten in der Elbmarsch sind (ab Mai 2023) “Museumsinseln” – kleine Außenstellen des Museums im Marstall – installiert. An den dortigen Infotafeln erfahren sie Wissenswertes zur Geschichte und Kultur der Elbmarsch. Das Leben an und mit dem Wasser ist dabei ein zentrales Thema. 

Die einzelnen Standorte können Sie unten anwählen.

Thematische Gliederung

Was ist das Besondere an der Region der Elbmarsch? Die Elbe und ihre Nebenflüsse prägen seit jeher das Leben und die Kultur der Marschenregion zwischen Seevetal und Bardowick. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten – thematisch geordnet – über geschichtliche Hintergründe, über Charakteristika dieser Region und vieles mehr… 

25 Entdeckerorte

Die 25 Entdeckerorte der Diekkultur, die in der Elbmarsch aufgestellt sind, informieren Sie vor Ort über regionale Besonderheiten. Wie die Museumsinseln dienen Sie Ihnen dazu, die Elbmarsch besser kennen zu lernen und zu verstehen.

Über den Link werden Sie weitergeleitet zur Seite “Diekkultur”, die unabhängig vom Museum geführt wird.

Die fünf Museumsinseln

Die fünf Museumsinseln

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