Museumsinseln in der Elbmarsch – Lieblingsorte der Region
Obst- und Gemüseanbau in der Vogtei Neuland
Lange Ackerfluren mit Gräben
Um die Marsch landwirtschaftlich nutzen zu können, legten die Landwirte lange schmale Ackerflächen von 15 bis 20 m Breite und 1 bis 2 km Länge mit seitlichen Entwässerungsgräben an. Auf den höher gelegenen Flächen betrieben die Landwirte Ackerbau, die restlichen, niedrig gelegenen Wiesen, Weiden und Moore nutzten sie für die Viehwirtschaft. Für den Gemüse- und Obstbau eignete sich der nach Deichbrüchen oft übersandete, ansonsten trockene, lehmige Marschboden besonders gut. Zusätzlich wurde Sand den Sandbänken der Elbe entnommen, mit der Schute an Land gebracht und dann mit der Schubkarre oft in einer Stärke von 10 cm auf dem Acker aufgebracht, um auch schwere Böden für den Gemüsebau nutzbar zu machen.
Förderung von Obst- und Gmeüsanbau
Durch staatliche Förderungen im 18. Jahrhundert erfuhr der Obstanbau einen Aufschwung. Mit dem Bau des Dampfschöpfwerks 1873 in Hoopte („Kaiser Wilhelm“) konnte der Wasserstand besser reguliert werden. Damit einhergehend wurde es immer attraktiver, Gemüse und Obst anzubauen. Eine bedeutende Ausweitung des Gemüseanbaues erfolgte ab Anfang des 20. Jahrhunderts. Mittels Frühgemüsedarlehen wurden Frühbeet- oder Mistbeetkastenanlagen in den Betrieben errichtet. Ab den 1920er Jahren kamen Gewächshäuser hinzu. Angebaut wurden Gurken, Erbsen, Bohnen, Blumenkohl, Kohlrabi, Sellerie, Porree, Möhren, Frühkartoffeln, Erdbeeren und als Besonderheit Rhabarber. Die Erschließung der langen, schmalen Marschgrundstücke war schwierig zu gestalten. Die Nutzung des Kahns auf den Gräben und den größeren „Weddern“ war bis in die 1950er Jahre hinein gängige Praxis. Mit dem Einzug des Schleppers wurde die Arbeit erleichtert. Es gab 1929 im Landkreis Harburg 890 Gemüsebaubetriebe, 2020 waren es noch 43 Betriebe. Ähnlich sank die Zahl der Obstbaubetriebe von etwa 800 im Jahre 1965 auf 24 Betriebe in 2022.
Der Rückgang des Gemüsebaus erfolgte langsam und sukzessiv. Viele der kleinen Gemüse- und Obstbaubetriebe gaben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf. Einigen jedoch gelang die Marktanpassung. Sie erreichten eine enorme Produktivitätssteigerung und erlangten teilweise überregionale Bedeutung.
Gut zu wissen:
In den Elbmarschdörfern gab es „Birnendörfer“ mit überdurchschnittlich hohem Birnenanteil, der in den Gemeinden Rosenweide, Hoopte, Fliegenberg und in Stöckte etwa 40 Prozent betrug.
Die fünf Museumsinseln
An fünf Orten in der Elbmarsch sind (ab Mai 2023) “Museumsinseln” – kleine Außenstellen des Museums im Marstall – installiert. An den dortigen Infotafeln erfahren sie Wissenswertes zur Geschichte und Kultur der Elbmarsch. Das Leben an und mit dem Wasser ist dabei ein zentrales Thema.
Die einzelnen Standorte können Sie unten anwählen.
Thematische Gliederung
Was ist das Besondere an der Region der Elbmarsch? Die Elbe und ihre Nebenflüsse prägen seit jeher das Leben und die Kultur der Marschenregion zwischen Seevetal und Bardowick. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten – thematisch geordnet – über geschichtliche Hintergründe, über Charakteristika dieser Region und vieles mehr…
25 Entdeckerorte
Die 25 Entdeckerorte der Diekkultur, die in der Elbmarsch aufgestellt sind, informieren Sie vor Ort über regionale Besonderheiten. Wie die Museumsinseln dienen Sie Ihnen dazu, die Elbmarsch besser kennen zu lernen und zu verstehen.
Über den Link werden Sie weitergeleitet zur Seite “Diekkultur”, die unabhängig vom Museum geführt wird.
Die fünf Museumsinseln
Standorte der Museumsinseln
Über diesen QR-Code bekommen Sie alle fünf Standorte der Museumsinseln
Museumsinsel Seevesiel
Nahe des Deiches und der Seevetalniederung liegt diese Museumsinsel. Hier
Museumsinsel Mühlenpott
Am sogenannten “Mühlenpott” am Dragweg befinden Sie sich inmitten der
Museumsinsel Laßrönne
Die Museumsinsel Laßrönne thematisiert im Schwerpunkt das Thema Deich. Sie
Museumsinsel Bardowick
Die Museumsinsel Bardowick finden Sie am Gildehaus in Bardowick. Hier