Schiffbau und Werften 

Schiffbau

Schiffszimmerer, die im Neben- oder Haupterwerb vor allem kleinere Kähne und Ewer bauten oder reparierten, gab es über die Jahrhunderte mehrere entlang der Elbe. Bis um 1900 waren es in erster Linie Holzarbeiten, die an den Schiffen durchgeführt wurden. Dann folgten die Eisen- und Stahlschiffe mit erforderlichen Schweiß- und Nietarbeiten. Statt Ewern waren es nun kleinere Frachtschiffe, Pontons oder Barkassen, die gebaut wurden.

Mit dem Rückgang der Gemüseschifffahrt Mitte des letzten Jahrhunderts und der zunehmenden Verlagerung des Güterverkehrs auf Straße und Schiene reduzierte sich der Bedarf an Schiffszimmerarbeiten. Heute liegt der Fokus der letzten aktiven Werft am Stöckter Hafen auf Reparaturen und dem Einlagern von Booten über den Winter.

EinSchiff im Bau. Werft Schmidt, Hoopte, um 1930. (J. Jetzkus)
Schweißarbeiten, Werft Eckhoff. 1930er Jahre. (J. Jetzkus/Eckhoff)
Schweißarbeiten an der Werft Schmidt, 1950er Jahre. (J. Jetzkus)
Werft Stüven auf einer Postkarte, um 1900.
Anlandeplatz der Werft Schmidt, um 1900. (J. Jetzkus)

Drei Werften waren seit Ende des 19. Jahrhunderts von besonderer Bedeutung: die Werften Schmidt und Stüven, die beide elbabwärts auf Höhe des heutigen Yachtclubs lagen, sowie die noch existierende Werft Eckhoff am Stöckter Hafen. Die älteste der Werften wurde vor 1759 von Johann Stüven gegründet und war bis 1971 in Familienhand. Das Privileg, also das amtliche Recht, Schiffe zu bauen, besaßen 1808 in der Vogtei Neuland nur Johann Stüven in Hoopte und die Schiffsbauerfamilie Stüven aus Drennhausen. Es kam immer wieder zu Streitigkeiten mit anderen Schiffszimmerern, die sich ebenfalls um eine Zulassung bemühten. Johann Stüven beantragte 1818 gar das alleinige Recht zum Schiffbau in der Vogtei Neuland, was ihm aber nicht genehmigt wurde. 1859 erhielt Peter Heinrich Schmidt die Erlaubnis, eine Anlandestelle an der Elbe unweit der Stüven-Werft zu nutzen. Die Schmidt-Werft begann vor allem Fischewer und Lastkähne für den Gemüsetransport zu bauen.
Die Sturmfluten 1962 und in den 1970er Jahren verursachten an den beiden außendeichs gelegenen Werften große Schäden. Eine Erhöhung des Werftgeländes und eine sturmsichere Halle halfen nur kurzfristig. Die Stüven-Werft verpachtete ihr Gelände, Schmidt musste 2002 der Erhöhung des Elbdeichs weichen.

Die Brüder August und Christopher Eckhoff gründeten 1872 einen ersten Werkplatz an der Ilmenau und wechselten mehrfach ihren Anlandeplatz. Seit 1907 befindet sich die Werft am heutigen Standort.

Ein "Lieger" nach Fertigstellung durch die Werft Eckhoff, 1920. (Chr. Eckhoff)
Werft Stüven, 1960er Jahre. (J. Jetzkus)
Werft Stüven und Shcmidt beim Hochwasser 1995. (S. Behr)
Das verpachtete Gelände der Stüven-Werft, um 2000. (Artlenburger DV)

Gut zu wissen!

Auf der Werft Eckhoff wurden bereits 1910 erste Schiffsteile aus Stahl genietet, ab den 1950er Jahren konnte hier auch geschweißt werden. Nach Erweiterung der Slipanlage (also der Rampe, um die Boote aus dem Wasser zu holen) konnten Boote bis zu 80 m Länge gebaut werden.

Die fünf Museumsinseln

An fünf Orten in der Elbmarsch sind (ab Mai 2023) „Museumsinseln“ – kleine Außenstellen des Museums im Marstall – installiert. An den dortigen Infotafeln erfahren sie Wissenswertes zur Geschichte und Kultur der Elbmarsch. Das Leben an und mit dem Wasser ist dabei ein zentrales Thema. 

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Thematische Gliederung

Was ist das Besondere an der Region der Elbmarsch? Die Elbe und ihre Nebenflüsse prägen seit jeher das Leben und die Kultur der Marschenregion zwischen Seevetal und Bardowick. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten – thematisch geordnet – über geschichtliche Hintergründe, über Charakteristika dieser Region und vieles mehr… 

25 Entdeckerorte

Die 25 Entdeckerorte der Diekkultur, die in der Elbmarsch aufgestellt sind, informieren Sie vor Ort über regionale Besonderheiten. Wie die Museumsinseln dienen Sie Ihnen dazu, die Elbmarsch besser kennen zu lernen und zu verstehen.

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Die Museumsinsel Laßrönne thematisiert im Schwerpunkt das Thema Deich. Sie liegt direkt am Elberadweg und gibt Ihnen spannende Informationen zum Deichbau und zur Deichunterhaltung. Während

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Am sogenannten „Mühlenpott“ am Drager Weg befinden Sie sich inmitten der Marsch, am Drennhäuser Hinterdeich. Hier geht es im Schwerpunkt um das Thema der Entwässerung

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